Freitag, 16. Oktober 2009

Capea...

...Spanier und Stierkampf, dass ist glaube ich so wie Deutsche und Bayern München. Man liebt es oder man hasst es. Der Großsteil der Madrileños denen ich von der Capea erzählt habe, haben mich ausgelacht und es als typische touristische Attraktion abgetan. Viele haben noch nie bei einer Capea mitgemacht oder diese war ihre erste.
Es ist auffällig, dass die Spanier - die Katalanen natürlich im besonderen, aber die Madrileños auch - viel Wert darauf legen, dass das, was als "typisch spanisch" bezeichnet wird gar nicht "spanisch" ist. Man kann auch einfach sagen die spanischen Regionen sind kulturell so unterschiedlich, dass weder die Madrileños, noch die Nordspanier viel mit Stierkampf und Flamenco am Hut haben - die Katalanen erst recht nicht. Stierkampf und Flamenco gehört nach Andalusia und richtige Paella wird nur in Valencia zubereitet. - Nicht nur deswegen sollte man NIE auf La Rambla in Barcelona Paella essen gehen!

Zurück zur Capea. Vielleicht sollte ich erst einmal erklären was eine Capea ist. Eine Capea hat mit einem "normalen" Stierkampf nicht viel zu tun. Es gibt keinen richtigen Torro, sondern nur einen Torrito - einen kleinen, sehr jungen Stier. Es kämpft nicht ein Torero gegen den Stier, sondern viele Möchtegerntoreros auf einmal. Es wird auch nicht richtig gekämpft, sondern der Torrito wird provoziert und dann heißt es rennen, rennen, rennen. Wer nicht schnell genug ist hat die Chance sich hinter einer Wand zu verstecken (siehe Fotos und Video). Getötet wird der Torrito normalerweise nicht und wenn jemand blutet dann ist das entweder ein besoffener Spanier oder ein verrückter Ami, der nicht weiß was er tut.

Natürlich wird bei einer Capea auch viel getrunken, wie immer wenn viele Spanier zusammenkommen. Außerdem hilft der Alkohol dabei, dass der Stier nicht mit sich selber kämpfen muss. Je mehr Alkohol getrunken worden ist, desto mehr Leute waren in der Arena zu finden. Oft war es sogar so voll, dass der Stier sich nicht entscheiden konnte wen er angreift sollte und über seine eigenen Füße gestolpert ist.

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